Jorge Gomondai

 Jorge Gomondai

Jorge Gomondai ist das erste Todesopfer rassistischer Gewalt in Sachsen nach der Wiedervereinigung. Sein Tod hat das Leben vieler Menschen in Dresden nachhaltig verändert.

Jorge Gomondai kam 1962 in Chimoio, Mosambik, zur Welt, wo er gemeinsam mit einem Bruder aufwuchs. Im Alter von 18 Jahren kam er 1981 als ein so genannter Vertragsarbeiter in die DDR. Er lebte zunächst in einem Dresdner Ausländerheim und arbeitete im Schlachthof Dresden. Zuletzt wohnte er in einer Wohnung auf der Holbeinstraße 42.


Am Ostersonntag des Jahres 1991 wurde Jorge Gomondai in der Straßenbahn von einer Gruppe Jugendlicher rassistisch beleidigt und geschlagen. In Panik sprang er aus der fahrenden Bahn und zog sich schwere Verletzungen zu. Einige Tage später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Ermittlungen führten sehr bald zur rechtsradikalen Szene. Im Prozess 1993 wurden vergleichsweise milde Urteile verhängt.


Über Jorge Gomondai, den Angriff auf ihn in der Straßenbahn und seinen gewaltsamen Tod in Dresden 
gibt es eine sensibel recherchierte und ausührliche Webdokumentation unter: https://gegenuns.de/jorge-gomondai/

Im März 1992 rief der Ausländerrat Dresden e.V. dazu auf, den Jahrestag der Bluttat als eine Mahnung gegen Rassismus und rechtsradikale Gewalt zu begehen. Ein Vorbereitungskreis Dresdner Vereine und Kirchen organisierte die erste Gedenkfeier und einen Schweigemarsch. In den folgenden Jahren erweiterte sich der Vorbereitungskreis um Vertreter der Kreuzkirche, des Ökumenischen Informationszentrums und der Gewerkschaften, ebenso arbeiteten die Ausländerbeauftragte, Studenten, Jugendinitiativen sowie Vertreter verschiedener Parteien aktiv mit.

Der Gedenktag an Jorge Gomondai ist mittlerweile zu einem festen Datum in Dresden geworden. Am 31. März 1993 enthüllten Vertreter des Ausländerrates gemeinsam mit dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt an der ehemaligen Wohnstätte des Opfers eine Gedenktafel. Auf Beschluss des Vorbereitungskreises und mit Unterstützung des damaligen OB wurde am 1. April 1993 ein Gedenkstein am Dresdner Albertplatz aufgestellt.

Nach einem Vorschlag des Ausländerbeirates der Stadt Dresden beschloss der Stadtrat 2006 die Benennung des Platzes in unmittelbarer Nähe des Tatortes in Jorge-Gomondai-Platz. Er wurde am 30. März 2007 im Beisein der Mutter und eines Bruders von Jorge Gomondai sowie des mosambikanischen Botschafters eingeweiht.

Ausführliche Informationen sind auch bei Wikipedia veröfferntlicht.

Liebe Besucher unserer Webseite, sehr geehrte Damen und Herren,

die Mutter von Jorge Gomondai benötigt nach wie vor Ihre und unsere Unterstützung. In der Regel sind Kinder in den meisten afrikanischen Ländern die Rentenversicherung der Eltern. Der Tod von Jorge ist gleichzusetzen mit dem Verlust einer Rente.

Mit unserer Unterstützung, im Zusammenarbeit mit einigen Instituionen und der Hilfe von einzelnen Personen haben wir den Bau eines Hauses für die Mutter begonnen, was aber wegen finanzieller Engpässe nicht fertig gestellt werden konnte. Es geht nicht um ein Luxushaus, sondern um eines in einfacher Bauweise, wie sie in Afrika üblich ist

Warum ist das Haus wichtig?

Frau Luise Nhandima Gomondai arbeitet, so sie bei Kräften ist, auf dem Land als Kleinbäuerin. Sie ist auf Grund ihres fortgeschittenen Alters nicht mehr in der Lage, ihre Felder wie gewohnt zu bestellen. Obendrein hat sie dort nur eine kleine Strohhütte, in der sie während der Anbausaison Unterschlupf findet. Die restliche Zeit lebt sie in der Stadt bei Verwandten, mal da, mal dort. Deshalb bat sie uns während ihres Aufenthalts anlässlich der Einweihung des Gomondai- Platzes im Jahre 2007, ihr beim Bau der eigenen Bleibe zu helfen. Sie hatte mit der Unterstützung der Stadt Dresden gerechnet, sogar auf eine kleine Entschädigung hatte sie gehofft. Leider wurde ihre Hoffnung nicht Realität.